mit großer Besorgnis verfolgen wir die jüngsten Entwicklungen bei VW, insbesondere die Aufkündigung der Beschäftigungssicherung des Unternehmens. Diese Entscheidung trifft uns alle schwer, aber am stärksten trifft sie euch die Arbeitnehmer*innen, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg das Rückgrat dieses Unternehmens gebildet haben.

 

Volkswagen, wie wir es heute kennen, ist das Ergebnis harter Arbeit, innovativer Köpfe und des Engagements seiner Belegschaft. Eine Krise – sei es durch den Strukturwandel in der Automobilindustrie oder durch wirtschaftliche Herausforderungen – darf niemals als Vorwand dienen, um die Arbeitnehmerrechte zu schwächen oder die Zukunft der Beschäftigten in Frage zu stellen. Ganz im Gegenteil: Gerade in Zeiten der Transformation braucht es Sicherheit und Solidarität, nicht Unsicherheit und Unruhe.

 

Es ist kein Geheimnis, dass sich die Automobilbranche im Umbruch befindet. Die Klimakrise zwingt uns alle, alte Strukturen zu überdenken und neue, nachhaltige Wege zu beschreiten. Doch dieser Wandel darf nicht auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen werden. Wer Verantwortung für die Zukunft der Mobilität übernehmen will, muss auch Verantwortung für die Menschen übernehmen, die diese Zukunft gestalten.

 

Das Unternehmen kann seinen Beitrag leisten, indem es kreativ und zukunftsorientiert handelt. Statt die Lasten der Krise allein auf die Beschäftigten abzuwälzen, könnte Volkswagen die von Strafzöllen betroffenen Mittel strategisch in den Um- und Ausbau nachhaltiger und innovativer Technologien investieren. So ließe sich der Konzern nicht nur robuster gegen externe Marktkräfte aufstellen, sondern auch zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen.

 

Ein weiteres denkbares Modell, das bereits in der Vergangenheit positive Effekte gezeigt hat, wäre die Wiedereinführung der Vier-Tage-Woche. Durch kürzere Arbeitszeiten und den gleichzeitigen Erhalt des Lohnniveaus könnte VW eine Brücke zwischen notwendigen Sparmaßnahmen und sozialer Gerechtigkeit schlagen. Das zeigt: Ein sozial gerechter und ökologisch verantwortungsvoller Wandel ist möglich, wenn Unternehmen und Arbeitnehmer gemeinsam an einem Strang ziehen.

 

Wir stehen an der Seite der Arbeitnehmer*innen bei Volkswagen. Der Abbau von Arbeitsplätzen ist keine Lösung für die Herausforderungen der Zukunft. Im Gegenteil: Es braucht Investitionen in Weiterbildung, neue Technologien und zukunftssichere Arbeitsplätze. Die Transformation hin zu einer klimafreundlichen Mobilität darf nicht als Sparprogramm missverstanden werden, sondern muss als Chance für nachhaltiges Wachstum und sichere Beschäftigung genutzt werden.

 

Ein Unternehmen wie Volkswagen darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen. Die Beschäftigungssicherung ist nicht nur ein arbeitsrechtliches Versprechen, sondern auch ein moralischer und gesellschaftlicher Auftrag. Gemeinsam müssen wir Wege finden, die Transformation sozial gerecht und ökologisch nachhaltig zu gestalten.

 

In dieser Krise stehen wir geschlossen hinter den Beschäftigten von VW und werden alles daransetzen, dass eure Interessen gehört und gewahrt werden. Der Wandel ist unausweichlich, aber er muss im Einklang mit den Rechten der Arbeitnehmer erfolgen – für eine gerechte Zukunft, die niemanden zurücklässt.

 

Euer Vertrauen und euer Engagement verdienen Anerkennung und Sicherheit. Wir als Grüne werden uns weiterhin für euch stark machen.

Die Ratsfraktion



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